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FC Bayern verteilt "Weihnachtsgeschenke" |
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FC Bayern verteilt "Weihnachtsgeschenke"
Nürnberg - Unterschiedlicher hätten die Reaktionen kaum ausfallen können.
Als Schiedsrichter Florian Meyer das 170. bayrische Derby beim Stand von 2:2 beendete, ballte Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf die Fäuste.
Sein Gegenüber, Bayern-Coach Felix Magath, verdrehte die Augen, winkte ab und schlich gesenkten Hauptes in die Kabine.
Bayern-Torjäger Pizarr (l.) duellierte sich häufig mit Cantaluppi
Magath verärgert
"Wir haben Weihnachtsgeschenke verteilt und zwei Punkte abgegeben, die uns am Ende fehlen könnten. In Zukunft müssen wir einfach konsequenter spielen", kritisierte Magath die zum Teil "nachlässige Spielweise" seiner Elf.
Diese musste sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie es nach dem 2:1 durch Ze Roberto (60.) versäumte nachzulegen und so dem FC Schalke die Möglichkeit eröffnete, am Sonntag mit einem Sieg in Dortmund mit dem Tabellenführer nach Punkten gleichzuziehen.
Hoeneß hadert
"Wenn man den Anspruch hat, Deutscher Meister zu werden, muss man so ein Spiel gewinnen. Wir haben aber nicht genügend Biss gezeigt, um den Gegner fertig zu machen. Meine Spieler waren zu schnell zufrieden", haderte Magath.
Auch Manager Uli Hoeneß ärgerte sich über "die verpasste Chance, vorzeitig Herbstmeister zu werden".
"Ein Scherz"
Unnötig war Magath zufolge vor allem die Nürnberger Führung durch das 13. Saisontor von Marek Mintal (23.). Oliver Kahn klatschte einen Kopfball des Slowaken unglücklich in die Mitte ab, ehe der ungedeckte Mintal zum 1:0 einnickte - "ein Scherz", meinte Magath: "so frei kann man gar nicht stehen".
Roy Makaay machte den Rückstand drei Minuten später per Elfmeter wett und es folgte die stärkste Phase der Bayern, die zwischen der 25. und der 75. Minute phasenweise Fußball zelebrierten - auch ohne den zuletzt starken, derzeit jedoch verletzten Mehmet Scholl.
"Die individuelle Klasse hatten wir immer schon - auch schon zu Beginn der Saison. Nun hat die Mannschaft aber einen gewissen Geist entwickelt und zieht an einem Strang", lobte Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge in der Pause.
Nachlässigkeitten bestraft
Doch die Münchner Nachlässigkeiten im Abschluss wurden in der 73. Minute bestraft, als der eingewechselte Stefan Kießling - von Gegenspieler Hasan Salihamidzic kaum berührt - bei einem Konter im Strafraum zu Fall kam und Schiri Meyer auf Elfmeter entschied.
"Eine unverständliche Entscheidung", meinte Magath. Salihamidzic sei "gar nicht hingegangen". Ivica Banovic war's egal: Der Kroate verwandelte den Strafstoß zum 2:2-Endstand (74.).
"Gegen Stuttgart geht es nun darum, sich voll darauf zu konzentrieren, die Tabellenführung in die Winterpause mitzunehmen", meinte Kahn und fügte hinzu: "Das wird ein heißer Tanz."
Wolf lobt Einstellung
Einen eben solchen hatte der 1. FC Nürnberg den Bayern vor dem Derby versprochen - und die Franken hielten Wort. "Nach dem dummen Platzverweis gegen Andreas Wolf vor dem 1:1 spielten wir zwar im Rückwärtsgang. Aber wir haben über den Kampf dagegen gehalten", meinte Wolf.
Er habe der Mannschaft nach dem Schlusspfiff "spontan gratuliert", sagte der Coach - "weil wir nachgesetzt und die Bayern zu Fehlern gezwungen haben".
Kapitän Tommy Larsen ging sogar noch weiter: "Mit elf Mann hätten wir gewonnen", sagte der Norweger. 48 Minuten lang spielte der Club in Unterzahl und hielt dabei dem Sturmlauf der Bayern stand - wenn auch mit viel Glück und dank des überragenden Keepers Raphael Schäfer
Ziel 20-Punkte-Marke
Dennoch: Larsen stellte zurecht fest, dass sich Nürnberg gegenüber dem 1:3 in Bochum "riesig gesteigert" hatte - "aber wir müssen diese Leidenschaft jedes Mal zeigen - auch am kommenden Wochenende in Mainz", ergänzte Larsen.
Larsen selbst wird zum Hinrundenabschluss nach seiner fünften Gelben Karte jedoch genau wie Gelb-Rot-Sünder Wolf fehlen. "Wir wollen aber nach wie vor an die 20-Punkte-Marke ran", meinte Wolf. 18 Zähler hat der Club bereits.
Sport1
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Beitrag vom 04.12.2004 - 22:06 |
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